Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,
das Amt des Bürgermeisters besteht aus vielen unterschiedlichen Aufgaben. Die oberste ist dabei sicher, der Einsatz für das Wohl aller in Niedernhausen. Doch es gibt noch eine weitere sehr unmittelbare Aufgabe: Die des Amtschefs, mit der Führungsverantwortung für fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einhergeht.
Rückblickend auf meine berufliche Laufbahn kann ich sagen, dass Personalführung für mich inzwischen Erfahrungsaufgabe ist. Bei der Bundeswehr kam ich bereits Anfang 20 - ehrlich gesagt ziemlich unbedarft - in einem Sanitätsbereich in Personalverantwortung und habe schnell gelernt, dass gute Führung nicht „von oben herab“ funktioniert, sondern als Gemeinschaft, die sich für das gleiche Ziel einsetzt.
Diese frühe Erfahrung war hilfreich und gute Basis für die später folgenden Führungsaufgaben im Landeskriminalamt, mit Verantwortung für 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und dann in der Staatskanzlei. In all den Teams, für die ich Verantwortung tragen durfte, entwickelte sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl und daraus Freundschaften, die bis heute halten.
Ich bin dankbar, dass meine bisherige Zeit als „Chefin“ stets von positiver Resonanz begleitet war und mir viele liebgewonnene persönliche Kontakte bleiben. Eines muss einer Führungskraft bei jedem Handeln bewusst sein: Ich bin für die mir anvertrauten Kolleginnen und Kollegen verantwortlich! Deshalb besteht Führung für mich in erster Linie aus Wertschätzung für den anderen und der Verpflichtung, dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeitenden mit einem guten Gefühl zur Arbeit kommen und grundsätzlich Spaß an ihrem Job haben.
Das funktioniert nur, wenn man auf Augenhöhe und im Dialog führt. Ich setze auf eine positive Herangehensweise und Vertrauen in jeden Einzelnen. Dabei kommt der häufig proklamierten „Kultur der offenen Türe“ tatsächlich eine hohe Bedeutung zu, denn genau das signalisiert den steten Kontakt, die Transparenz, das Vertrauen und die Augenhöhe.
All diese Werte helfen nicht nur bei der Führung von Personal, sie sind gut für den Umgang mit jedem Menschen. Insbesondere das eigene Kind schärft dabei noch einmal den positiven Blickwinkel. Nur durch Zuneigung und Wertschätzung entsteht Vertrauen. Nur durch Zuhören erkennt man, was den anderen beschäftigt. Nur durch Offenheit bekommt man Offenheit gespiegelt. Man muss sich nur die Zeit dafür nehmen.
Mein Anspruch ist es, dass Jeder und Jede mit Anliegen, Ideen aber auch Sorgen und Nöten zu mir kommen kann, mit dem Wissen, dass man auf mich, mein Verständnis und meine Wertschätzung zählen kann. Und was intern im Rathaus gilt, gilt selbstverständlich auch für alle Bürgerinnen und Bürger – meine Tür steht offen!
Ihre Lucie Maier-Frutig
Quelle: Lucie Maier-Frutig, PM vom 20.03.2024